Rückblick auf die Wanderung zum Orensfelsen

Wenn das Wetter mitspielt, ist im Spätjahr die Vorderpfalz immer eine Reise wert.

Diese Weisheit konnte eine Wandergruppe des Schwarzwaldvereins Ettlingen unter der Leitung von Christian Schottmüller bei ihrer letzten Wanderung erleben.

Bei einem sogenannten Bilderbuchwetter startete die Gruppe, um eine landschaftlich wie historisch anspruchsvolle Gegend in der Vorderpfalz zu erkunden. Die Anreise erfolgte vom Stadtbahnhof in Ettlingen mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Gleisweiler.

Dieser reizvolle und geschichtsträchtige Weinbauort mit seiner beschaulichen Barockkirche war der Ausgangspunkt einer rund 13 Kilometer langen Wanderung. Durch das Hainbachtal wurde die historische Walddusche erreicht.

historische Walddusche

Dieses in Deutschland einmalige Bauwerk ist das ganze Jahr hindurch geöffnet und eignet sich mit seinem ganzjährigen ca. 9 Grad kalten Wasser besonders für gesundheitsbringende Wasseranwendungen. Aus unserer Gruppe fand sich aber niemand, der die Wasseranwendung ausprobiert hat.

Die Walddusche kann auf eine lange und erfolgreiche Vergangenheit zurückblicken. Bereits im Jahr 1848 wurde sie durch den Arzt Dr. Ludwig Schneider erbaut, der in Gleisweiler bereits 1844 eine sehr fortschrittliche Kaltwasser-Heilanstalt erbaut hatte
und diese Dusche in sein Gesundheitsprogramm integrierte. Die Walddusche geriet nach 1878 in Vergessenheit und zerfiel allmählich. 1990 durch Zufall wieder entdeckt wurde sie nach und nach durch die Bürgerschaft von Gleisweiler neu errichtet und
der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Stetig bergauf wandernd erreichte die Gruppe in kurzer Zeit die urige Landauer Hütte, in der eine Vesperpause abgehalten wurde, bevor man die letzte längere Steigung zum Orensfelsen anging. Vorbei an herrlichen Ausblicken ins Queichtal wurde der 580 Meter hohe Aussichtspunkt bald erreicht.

Aussicht vom Orensfelsen

Nicht nur der weite Blick vom Orensfels, der über das Rhein- und Queichtal auf einige Burgen des Pfälzer Waldes reicht, worunter vor allem die Reichsburg Trifels zu nennen ist, macht den Orensberg interessant.

Auf dem Berg stand eine karolingische Fliehburg, von deren ca. 2 Kilometer langem Ringwald an manchen Stellen noch Relikte vorhanden sind. 

Nach einer kurzen Rast ging es stetig abwärts nach Albersweiler mit seinem bedeuteten Steinbruch. Von hier wurden die Steine für den Bau der Festung Landau in den Jahren 1687/88 über einen sieben Kilometer langen Kanal geschifft. Dieser Kanal bildete später einen Teil der Queichlinien, einer Befestigungsanlage an der Nordgrenze Frankreichs, und ist heute noch in Teilen erkennbar.


Nach einer ausgiebigen Rast in einem guten Pfälzer Weinlokal, konnten wir gut gestärkt bei der Rückfahrt die Wanderung noch einmal Revue passieren lassen.

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