Heimatkundliche Exkursion zu den Klosterdörfern im Albtal
Ausflug am 7. Mai 2022
Eine Exkursion in die nähere Heimat bot der Schwarzwaldverein Ettlingen seinen Gästen bei seiner letzten Wanderung. Natürlich steht bei einem Wanderverein das Wandererlebnis im Vordergrund; aber das Interesse an der Heimatkunde zeigt auch deutlich, dass diese Veranstaltungen ihren Platz bei den Wanderungen gefunden haben.
Unser Interesse galt dieses Mal dem Albtal mit seinen zwei von dem Ebersteiner Grafengeschlecht gegründeten Klöstern Frauenalb und Herrenalb. Ausgangspunkt der Wanderung bildete der Bahnhof Marxzell. Bei der Wanderung durch dunklen Wald albtalaufwärts nach Frauenalb konnte man bereits erahnen, wie die Natur die Klostergründer vor schwierige Aufgaben gestellt hatte. Man darf allerdings nicht vergessen, dass bei der Gründung von Frauenalb das Kloster Herrenalb bereits existierte und damit die benötigte Infrastruktur bereits vorhanden war. Einem kurzen Abriss über die Klostergeschichte folgten die Teilnehmer interessiert und vor allem beschäftigte sie die Frage, weshalb das Kloster an dieser eigentlich engen Stelle im Albtal entstanden ist. Im Gegensatz zu Herrenalb, das in einem weiten Talkessel gegründet wurde, war für die wirtschaftliche Versorgung von Frauenalb eigentlich nicht viel Platz. Da die Klostergründung durch die Ebersteiner in der Absicht, eine „Versorgung" für die unverheirateten weiblichen Familienmitglieder zu bilden, vorgenommen wurde, spielten Ländereien keine übergeordnete Rolle. Denn die so versorgten Nonnen wurden in der Regel von ihren Familien mit nicht unerheblichen Geldsummen ausgestattet und so sollte der Machteinfluss der Ebersteiner gestärkt werden. Interessant war auch der Hinweis, dass bereits im 18, Jahrhundert nach Modellbauten gearbeitet wurde. Hat doch die 1751 durch Peter Thumb fertiggestellte doppeltürmige Klosterkirche sehr starke Ähnlichkeiten mit der Klosterkirche in St. Peter im Schwarzwald, die ebenfalls durch denselben Baumeister erstellt worden war.